LAVENDEL: ,,DER DUFT DES SÜDENS’’
Lavendel (Lavandula) ist eine aus Südeuropa stammende Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie wird heute vor allem in der französischen Provence angebaut und wird als „Seele der Provence“ bezeichnet. Die aromatisch duftenden Sträucher gedeihen am Besten in sonnigen Gebieten und werden einen halben bis einen Meter groß. Bereits im 13. Jahrhundert setzten französische Parfumeure Lavendel ein. Die frisch und würzig duftende Pflanze wurde auch schon von den alten Römern und Griechen als Zusatz für das tägliche Bad genutzt. Daher wird vermutet, dass der botanische Name von Lavendel „Lavandula“ sich vom lateinischen „lavare“ (waschen) ableitet. Eine weitere Vermutung ist, dass der Begriff von „levare“ (abwehren, erleichtern) stammt, da Lavendel beruhigend und antiseptisch wirkt.
Lavendelöl ist eine sehr wertvolle Zutat, da die Gewinnung viel Zeit in Anspruch nimmt und auch die Menge an benötigten Rohstoffen sehr groß ist. So benötigt man zum Beispiel zur Herstellung von einem Liter reinem Lavendelöl 140 bis 160 kg Lavendel.
DUFTBILD:
Die Blüte des Lavendelstrauchs duftet nach frisch gepflückten Kräutern und zugleich blumig. Diese Duftnote eignet sich besonders gut in Kombination mit Rose und Zitrusdüften und vor allem für männliche Parfums.
DUFTWIRKUNG:
Lavendel wird oft als Alleskönner bezeichnet, da diese Pflanze nicht nur wundervoll duftet, sondern auch heilende Wirkungen haben kann. Vor allem wirkt der Duft nervenberuhigend und entspannend und wird sogar als Heilmittel genutzt. Nicht umsonst ist Lavendel zur Heilpflanze des Jahres 2008 gewählt worden. Zusätzlich wirkt der Duft von Lavendel krampflösend und stimmungsaufhellend und wird im Rahmen von Aromatherapien gegen Stress, Migräne und Schlafbeschwerden verschrieben.



KALABRISCHE BERGAMOTTE: "HALB ZITRONE, HALB ORANGE’’
Die Bergamotte (Citrus bergamia) ist aus der Kreuzung von Zitronatzitrone und Bitterorange entstanden. Sie hat die Form einer Zitrone und die Größe einer großen Apfelsine. Die Pflanze wird mehr als drei Meter groß und hat unregelmäßige Äste, teilweise mit Dornen besetzt. Ihre Blüten sind  vollständig weiß. Die Erntezeit der Bergamotte liegt zwischen Ende November und März, dabei besitzt sie eine zitronengelbe Farbe. Angebaut wird diese Frucht nur an einem geringflächigem Küstenabschnitt zwischen dem Tyrrhenischen und dem Ionischen Meer in Süditalien.
Die Bergamotte wird hauptsächlich zur Duftstoffgewinnung und nicht, wie man vermuten könnte, als Obst angebaut, denn sie ist ungenießbar. Die Essenz der Bergamotte, welche durch das Auspressen der Schalen gewonnen wird, enthält über 350 verschiedene Aromen und übertrifft damit viele andere natürliche Duftstoffe an Komplexität. Um einen Liter Öl zu gewinnen, müssen 200 Kilo Früchte gepflückt werden.
DUFTBILD:
Der Duft der Bergamotte ist klar, frisch, spritzig und citrusartig. Durch seine fruchtig-süße Note hat er ein erfrischendes Aroma und belebt Körper und Geist. Er kann sowohl für männliche als auch für weibliche Parfums verwendet werden.
DUFTWIRKUNG
Im Jahr 1750 wurde die erste Bergamotte gepflanzt. Von diesem Zeitpunkt an war sie aus der Parfumindustrie nicht mehr wegzudenken. Ihr Öl bildet unter anderem einen wichtigen Bestandteil des Kölnisch Wasser. Dieser soll erheiternd, aufmunternd, beruhigend und harmonisierend wirken. Außerdem löst es Ängste, stärkt das Selbstvertrauen und befreit von äußerem Druck. 


ZITRONE: "DIE VITAMIN-C BOMBE"
Die Zitrone oder auch Limone, ist die grün-gelbe bis leuchtend gelbe Frucht des Zitronenbaumes. Sie ist eine Kreuzung aus Bitterorange und Zitronatzitrone. Saurer Geschmack und hoher Vitamin C Anteil sind ihre Markenzeichen. Der Zitronenbaum stammt ursprünglich aus dem Fernen Osten und wurde zur Zeit der Kreuzfahrer im Mittelmeerraum eingeführt. Seit dem 13. Jahrhundert sind die Zitronen zu erst in Sizilien und Spanien kultiviert worden, später dann in ganz Europa. Deutschland erreichte die Zitrone etwa im 16. Jahrhundert. Im Barock wurde der Zitronenbaum vorwiegend in der Landschafts- und Gartenarchitektur verwendet, denn die Zitrone galt im Barock als „goldener Apfel“. Das allseits beliebte Zitronenöl wird aus den fast reifen Schalen der Zitrone mittels Kaltpressung gewonnen. Für 1 kg Öl werden etwa 2000 Zitronen benötigt. Hauptlieferanten von Zitronenöl sind Kalifornien, Argentinien, Sizilien, Brasilien und Spanien.
DUFTBILD:
Zitronenduft besitzt eine süße, helle, klare und vor allem erfrischende Note. Meist wird der Duft als Kopfnote in zahlreichen Parfums verwendet, denn er verleiht einem Parfum Leichtigkeit.
DUFTWIRKUNG:
Der Duft der Zitrone soll erfrischen, aufheitern und die Konzentration fördern. Außerdem hilft er bei Verdauungsproblemen und Kopfschmerzen und soll krampflösend, fiebersenkend und herzstärkend wirken. Nicht selten wird Zitronenöl wegen seiner Eigenschaften in der Medizin verwendet.


SANDELHOLZ: "DAS VERFÜHRERISCHE HOLZ"
Sandelholz (Santalum album) gehört zur Pflanzenfamilie der Santalaceae – der Sandelholzgewächse. Angebaut wird dieses Holz überwiegen in Timor und anderen ostindischen Inseln. Dort untersteht es sogar dem Schutz durch staatliche Gesetze. Es ist zum Beispiel verboten, diesen Baum auf privatem Boden oder auf Tempelanlagen zu fällen, bis er nicht mindestens 30 Jahre alt ist. Denn das so kostbare Sandelholzöl entwickelt der Baum erst ab dem 25. Lebensjahr. Die Sandelholzbäume werden aber nicht einfach gefällt, sondern entwurzelt, denn das ätherische Öl befindet sich auch in den Wurzeln und nicht nur im Stamm und den Ästen. Danach werden meist Termiten eingesetzt, welche das Spintholz und die Rinde vertilgen und das kostbare Kernholz übrig lassen. Dieses wird dann zerkleinert und im Wasser gequollen und anschließend mit direktem Dampf destilliert. Die Ausbeute liegt etwa bei 1,5 %. Um einen Liter Öl zu erzeugen, benötigt man 16-25 kg des Holzes. Hier durch, sowie durch den langwierigen Anbau und die begrenzte Produktionsmenge von nur 1000 Tonnen im Jahr, ist das Sandelholzöl sehr teuer und wird auf dem Markt für 1600 Dollar (etwa 1200 Euro) je Kilogramm gehandelt.
Das Öl ist gelblich-weiß und sehr zähflüssig. Hauptsächlich wird es als Räuchermittel oder als Duftstoff in der Parfümerie eingesetzt. Fast 80 % aller weltweit verkauften Parfums enthalten genau dieses Sandelholzöl, denn durch seine Haftfestigkeit eignet es sich gut als so genanntes Fixativ der anderen Duftstoffe.
DUFTBILD:
Sandelholz hat einen warmen, samtigen, holzig-balsamischen, zugleich aber süßlichen und milchigen Duft. Er harmoniert mit allen anderen Holzdüften, aber auch mit Blütendüften. Der Duft eignet sich besonders für orientalische Damen- und Herrendüfte.
DUFTWIRKUNG:
Sandelholzöl wurde bereits in der ayurvedischen Lehre, in der tibetischen und traditionellen chinesischen Heilkunde eingesetzt. Es soll zum Beispiel gegen allgemeine Hautprobleme und verschiedene Infektionen helfen. Ihm wird eine vielseitige Wirkung nachgesagt, wie beispielsweise, dass es die Kreativität fördert, Kraft und Phantasie schenkt und Ruhe und Zufriedenheit gibt. Der Duft soll auch antidepressiv, beruhigend und entspannend bei Angst, Stress und Schlaflosigkeit wirken.  Außerdem wird dem Duft eine leicht aphrodisierende Wirkung nachgesagte,  was sogar wissenschaftlich bewiesen wurde.


ZEDER: "DAS SINNLICH-SANFTE HOLZ"
Das edle Zedernholz stammt von den so genannten Zedern (Cedrus), die eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) bilden. Diese großen, immergrünen Bäume sind sehr widerstandskräftig und brauchen im Vergleich zu anderen Kieferngewächsen relativ wenig Niederschlag. Ihre nadelförmigen Blätter bleiben drei bis sechs Jahre am Baum. Zedern sind getrenntgeschlechtig (monözisch), das heißt, dass sich an einem Baum sowohl männliche als auch weibliche Zapfen befinden.
Es gibt vier Arten von Zedern, die ersten drei stammen aus dem Mittelmeerraum, das letzte ist eine Art aus dem westlichen Himalaya. Die Libanon-Zeder erstreckt sich über die gesamte Mittelmeerküste bis Libanon und ist gleichzeitig das Wahrzeichen Libanons. Sein Holz besitzt fast gar keinen bis einen schwachen, leicht aromatischen Geruch, der lediglich an frischem Holz feststellbar ist. Das im Handel oder umgangssprachlich genannte Zedernholz stammt jedoch von einigen Arten der Zypressengewächse ab, die im Gegensatz zu den vier oben genannten Zedernarten einen sehr staken, aromatischen Eigengeruch sowie einen hohen Anteil an ätherischen Ölen haben. Das handelsübliche Zedernöl zum Beispiel ist ein Destillat des Virginischen Wacholders (Juniperus virginiana). Die meisten im Bau verarbeiteten Hölzer stammen von diesen Zypressengewächsen. In der Antike waren Zedern wegen ihres leicht zu bearbeitenden Holzes sehr beliebt beim Schiffbau, z. B. bei den Phöniziern.
DUFTBILD:
Das Zedernholz verströmt einen starken und herben Holzduft. Er ist durch einen samtenen und warmen Charakter geprägt ist. Die aromatische Duftnote rundet ein Parfum ein.
DUFTWIRKUNG:
Das Zedernholz wirkt harmonisierend und verleiht Klarheit beim Finden des inneren Gleichgewichtes. Eine Kombination mit Jasmin kann eine aphrodisierende Wirkung verstärken. Andererseits wirkt es im Zusammenspiel mit Bergamotte, Zirbelkiefer und Wacholder sehr erfrischend.


MOOS:
Moos ist für seinen recht erdigen, als auch nach Wald riechenden Duft bekannt. Die Duftnote ist intensiv und bleibt lange Zeit beständig. Es findet seinen Ursprung an den Flechten von Eichen.
DUFTBILD:
Der recht holzig und harzige Duft von Eichenmoos lässt sich mit Essenzen wie Jasmin, Rose oder auch Zedernholz sehr gut kombinieren und strahlt somit einen lieblichen zarten Duft aus. Eichenmoos alleine wirkt regelrecht maskulin als auch erotisierend - ein eigenständiger Duft, der das Gefühl vermittelt man befände sich in einem mit gerade durch Regen befeuchteten Blätterwald, umgeben von nassem Holz und Harz.
DUFTWIRKUNG:
Strahlt nicht nur eine entspannende und gar ausgleichende Wirkung aus, sondern besitzt auch einen aphrodisierenden Effekt.


MARITIME (AQUA) NOTE: "DER DUFT DES LEBENS"
Der größte Teil der Erde ist mit Wasser bedeckt. Etwa 71% der Erdoberfläche besteht aus dem kühlen Nass. Auch der menschliche Körper besteht aus über 70% Wasser. Deshalb ist es lebensnotwenig und muss täglich in der Menge von 2-3 Litern neu zugeführt werden. Das Wort „Wasser leitet sich vom althochdeutschen wazzar (das Feuchte/Fließende) ab, welches sich wiederum vom indogermanischen Wort wader ableiten lässt.
DUFTBILD:
Durch die fruchtigen und blumigen Noten verleiht der Duft von Aqua einem Parfum Frische und Leichtigkeit. Vor allem in männlich frischen Parfums kommt diese Zutat zur Geltung.
DUFTWIRKUNG:
Wasser ist das Zeichen des Lebens. Der erfrischend aquatische Duft belebt den Geist und vitalisiert den Körper.


WEISSER MOSCHUS: "KÖNIG ALLER DÜFTE"
Ursprünglich ist Moschus ein Sekret aus einer Drüse am Bauch des Moschushirsches. Um das Sekret zu gewinnen, wurden die in Asien lebenden Tiere erlegt und die Drüse entfernt. In der haselnussgroßen Drüse befinden sich etwa 3g salbenartiger, rotbrauner Moschus, welcher nach dem Trocknen einen schwarzen und pulvrigen Zustand annimmt. Seit 1888 wird Moschus aus der organischen Synthese hergestellt. Einzig und allein in China wird noch tierisches Moschus in der traditionellen Heilkunde verwendet.
Im Wesentlichen unterscheidet man vier Sorten des Moschus: den gebräuchlichsten Tonkin-Moschus aus China und Tibet, den Assam- od. Bengal-Moschus aus Indien, den Russischen Moschus und den preiswerteren Bucharischen Moschus. Moschus ist für die Parfumerie unentbehrlich. Es hat die unerreichte Fähigkeit, eine Parfum-Komposition zu beleben, die Ausstrahlung zu verstärken, zu harmonisieren und abzurunden. Zusätzlich wird er durch seine Strukturähnlichkeit mit Pheromonen oft als Aphrodisiakum gehandelt und ist deswegen eine der beliebtesten Zutaten in männlichen Parfums. Bekannt wurde Moschus in Europa durch die Kreuzritter, die bei ihren Kreuzzügen den Moschus als Aphrodisiakum priesen. Selbst Marco Polo erkannte den Wert des Moschus und nutzte ihn als Zahlungsmittel auf seinen Reisen.
DUFTBILD:
Moschus duftet fein holzig, animalisch mit einer leichten fruchtigen Frische. Teilweise kann er auch an Brombeeren, Moschuskörnern und grauem Ambra erinnern. Moschus verbindet die anderen Zutaten und rundet das Duftbild ab. Er ist hervorragend für männliche Parfums geeignet. In geringen Konzentrationen aber auch in weiblichen Parfums.
DUFTWIRKUNG:
Die wohl bekannteste Wirkung von Moschus ist die aphrodisierende. Seine Strukturähnlichkeit mit den sexuellen Lockstoffen, der Pheromone, macht den Moschus so erotisch. Doch ihm wird auch nachgesagt, gegen jede Art von gesundheitlichen Beschwerden zu helfen.


BOURBON VANILLE: "DIE KÖNIGIN DER GEWÜRZE’’
Die Vanille oder besser die Vanilleschote ist die Frucht einer, sich um Bäume wickelnder, Orchidee.  Es gibt mehrere Arten der Vanille, zum Beispiel die Vanilla imperialis oder Vanilla roscheri, welche auf dem afrikanischen Kontinent heimisch sind. Doch eine Vanilleschoten-Art ist besonders bekannt: Die Bourbonvanille. Sie kommt aus Madagaskar und wird in einem langwährigen Verfahren zu Vanilleöl und Vanilleextrakt verarbeitet.
Am Anfang, wenn die Schoten geerntet werden, besitzen diese keinerlei Düfte. Sie entwickeln sich erst während des Haltbarmachens unter Einfluss von Luft und Sonne. Wenn das untere Ende der Vanilleschote anfängt gelb zu werden, verströmt es einen durchdringenden Geruch nach bitteren Mandeln. Danach bilden sich Risse, durch die das Öl austritt, dass so genannte Vanillebalsam. Nach und nach werden die Schoten dunkler, ihr Fleisch weicher und währenddessen entwickelt sich der typische Geruch der Vanille. Dieser ganze Vorgang dauert bis zu einem Monat.
DUFTBILD:
Die Vanille, Königin der Gewürze, verströmt einen intensiv süßen, warmen Duft. Sie besitzt aber auch eine leichte holzige, tabakartige und balsamische Note. Der Duft ist langanhaltend und gibt jedem Parfüm eine gewisse Tiefe. Die süße Würze der Vanille passt besonders gut in orientalische Parfums und intensive Blütendüfte.
DUFTWIRKUNG:
Der besonders süße Duft der Vanille beruhigt, besänftigt, gleicht aus und schafft eine Art Hülle, die einen wohlwollend umgibt. Vanille steigert die physische und geistige Aktivität, vertreibt Mattheit und macht gute Laune. Sie soll sogar sexuelle Probleme lösen und innere Anspannung lindern.


INDISCHES PATSCHULI: ,,DUFT DER INDISCHEN MÄRKTE’’
Patchouli, auch Patschuli (Pogostemon) ist ein aus Malaysia stammender Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiceae) und kann bis zu einem Meter hoch werden. Die Blätter der Pflanze sind pelzartig, breit und eiförmig, die Blüten wachsen in Rispen und sind eiförmig bis rund. Das gleichnamige Öl des Patchoulistrauches, das Patchouliöl, wird aus den Blättern der Pflanze gewonnen, wobei 30-50 kg der getrockneten Patchouliblätter durch Wasserdampfdestilation zu einem kg Patchouliöl verarbeitet werden. Das fertige Öl ist zähflüssig, schimmert in braun-gelb und gewinnt über die Jahre an Aroma.
Da sich der Duft des Patchouliöls sehr langsam verflüchtigt und eine geheimnisvolle, erotisierende Wirkung aufweist, war er bereits im 19. Jahrhundert bei den feinen französischen „Madames“ sehr beliebt und weit verbreitet. Eine weitere „Blütezeit“ erlebte der orientalische Duft in den 60er und 70er Jahren; es war der Lieblingsduft der Hippies. Sie bezeichneten Patchouli als Frieden spendend. Einige nutzten diesen Duft auch um den Geruch von Cannabis stilvoll zu überdecken. Heute ist Patchouli ein etablierter Duftstoff der Parfumindustrie und zählt zu den elegantesten Duftakzenten.
DUFTBILD:
Der süßliche, erdige und waldig-holzige Duft verleiht einem Parfum eine exotisch-orientalische Note und lässt es geheimnisvoll und verführerisch wirken. Auch durch den leicht rauchigen Touch wird ein jedes Parfum zu etwas Besonderem.
DUFTWIRKUNG:
Vorrangig wird dem Duft des Patchoulistrauches bei Frauen und Männern eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Zusätzlich wird er gegen Unruhe und Unklarheit verwendet und fördert die Sinnlichkeit. In der Aromatherapie wird Patchouliöl verwendet, indem es auf die Handaußenflächen getröpfelt wird, beide Handflächen aneinander gerieben werden und dann der Duft inhaliert wird. So kann zum Beispiel auch gegen Nervosität und Depressionen angekämpft werden. Außerdem gilt Patchouli als Stimmungsaufheller und hilft bei Erschöpfung sowie Kraftlosigkeit.


MAIGLÖCKCHEN: "DIE KLASSISCHE DUFTNOTE’’
Beim Maiglöckchen (Convallaria majalis) handelt es sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 25 cm erreicht. Die intensiv duftenden Blüten sind weiß und glockenförmig und blühen zwischen Mai und Juni. Fünf bis zehn  Einzelblüten bilden eine einseitig gewendete Traube.  Im Sommer entwickeln sich aus den Blüten kleine rote Beeren. Die Blüten des Maiglöckchens strömen einen süßlichen Duft aus, der die potentiellen Bestäuber anlocken soll.  Das Maiglöckchen ist in fast ganz Europa und in Teilen Asiens heimisch und weit verbreitet. Daher besitzt es auch mehrere Namen wie: Faltrianblume, Mairöschen, Maiblume, Maililie, Maischelle, Niesekraut, Springauf, Talblume oder Zauke.
Früher hieß es, durch den Duft des Maiglöckchens werden die Nachtigallen aus den Hecken und Büschen gelockt und dazu gebracht, sich einen Gefährten zu erwählen.
Bereits um die vorletzte Jahrhundertwende war Maiglöckchenduft als Parfum sehr beliebt, und schon Kaiserin Josephine hat ihn gerne benutzt. Nachdem der Duft Jahre lang außer Mode war, ist er heute wieder sehr beliebt und Teil vieler moderner Parfumkreationen.
DUFTBILD:
Das bezaubernde Maiglöckchen verwandelt jeden Duft in femininen Luxus. Die klassische Note des Maiglöckchens ist ein Balsam für die Seele, denn sie hat einen frisch-blumigen und intensiv-süßen Charakter. Das Maiglöckchen erinnert an das Frühlingserwachen und die ersten Sonnenstrahlen. Der Duft des Maiglöckchens bringt Wohltat und blumige Frische in ein Parfum. Es empfiehlt sich besonders als Partner für die weiblich-blumigen und holzigen Noten und in geringer Konzentration auch für sanfte Männerparfums.
DUFTWIRKUNG:
Das Maiglöckchen taucht immer wieder in der traditionellen Heilkunde auf. In der heutigen Zeit ist das Maiglöckchen als Heilmittel jedoch eher umstritten. Als Duftnote in Parfums allerdings unumstritten. Der Duft soll harmonisieren, gegen Liebeskummer helfen und gilt als unübertroffen aphrodisierender Duft.


DIE PFLAUME: „SAFTIGE VERFÜHRUNG“
Die Pflaume als Kulturpflanze gibt es bereits seit prähistorischer Zeit. Der älteste Fund, der Abdruck eines Blattes, wird auf 2300 v. Chr. datiert. Die Urform soll aus Vorderasien in der Nähe des Kaukasus stammen. In der Antike bauten die Römer Pflaumen in ihren Kolonien an, darunter auch in Süddeutschland. Schon früh wurde der Frucht gesundheitsfördernde Wirkung attestiert. Im alten Ägypten galten Pflaumen als hilfreich bei Herzbeschwerden. Der römische Dichter Martial empfahl den Verzehr gegen Verstopfung.
In Asien assoziiert man die Pflaume mit Reinheit und Jugend. Der Grund dafür ist vermutlich die Tatsache, dass die Blüte vor der vollständigen Ausbildung der Blätter einsetzt. Eine ganz andere Symbolik hat die Pflaume in Europa. Die pralle Frucht mit der eingekerbten Spalte wird mit der weiblichen Sexualität verbunden.
DUFTBILD:
Die Pflaume zeichnet sich durch einen kräftigen, süßen Duft von großer aromatischer Fruchtigkeit aus. Gleichzeitig ist er weich und enthält eine gewisse Wärme. Pflaumenduft rundet ein Parfum ab und verleiht ihm Tiefe.
DUFTWIRKUNG:
Der Duft der Pflaume atmet angenehme fruchtige Fülle, weshalb er auf unaufdringliche Weise anregend wirkt. Seine dezente, aromatisch-würzige Note verleiht ihm außerdem einen sinnlichen Charakter, welcher gleichzeitig durch Kultiviertheit überzeugt.


MANDARINE: "EINE EHRENWERTE FRUCHT"
Der Begriff Mandarine (Citrus reticulata) bezeichnet sowohl eine Zitruspflanze aus der Familie der Rautengewächse als auch ihre orangenfarbene Frucht. Der Baum gehört zu den immergrün Gewächsen und weist auf seinen Zweigen vereinzelt kleine Dornen auf. Ursprünglich stammt er aus China und wurde erst später als Orangenbaum in Europa eingeführt. Der Mandarinenbaum wird im gesamten Mittelmeerraum angebaut, hauptsächlich allerdings in Italien und auch in Brasilien. Den Namen verdankt die Mandarine den Mandarin, Ehrenamtsträger aus dem kaiserlichen China. Ihnen wurde bei Feierlichkeiten diese Frucht angeboten.
Das ätherische Öl der Mandarine befindet sich in der Schale der Frucht und wird mittels Kaltpressung gewonnen. Um einen Liter Öl zu erhalten benötigt man 2-3 Tonnen Mandarinenschalen. Es gibt zwei verschiedene Öle, das grüne und das rote Mandarinenöl, welche beide unterschiedliche Duftcharaktere besitzen. Das grüne Öl wird aus den noch unreifen Schalen gepresst und ist recht herb. Dagegen ist das rote Öl eher süßlich und wird aus den reifen Früchten gewonnen.
DUFTBILD:
Der Mandarinenduft verleiht einem Parfum eine zarte, frische und milde Süße. Er harmoniert besonders gut mit würzigen und orientalischen Kompositionen, in dem er ihnen ein fruchtig-frischen Touch gibt.
DUFTWIRKUNG:
Mandarinenduft fördert die Phantasie und Kreativität. Es hilft gegen Depressionen, Verspannungen, Nervosität und wirkt aufheiternd, entspannend und Unternehmungslust steigernd. Bei der Aromatherapie wird der Duft bei unruhigen und ängstlichen Kindern eingesetzt. Oftmals aber auch bei älteren Menschen und Schwangeren.


GRÜNER TEE: "DAS NATÜRLICHE WUNDERMITTEL"
Der grüne Tee wird seit über 4000 Jahren als Heilmittel geschätzt. Besonders China hat aufgrund seiner langjährigen Erfahrung  viele verschieden Sorten züchten können. Diese haben heute die unterschiedlichsten Charakter- und Geschmackseigenschaften. Im Gegensatz zum schwarzen Tee, wird der grüne Tee nicht fermentiert. Er erhält eine sehr sorgfältige Bearbeitung. So werden die frisch gepflückten Blätter unter ständiger Bewegung erhitzt, um die Poren zu schließen. Danach werden sie gepresst und getrocknet. Durch diese Methode bleiben fast alle Wirkstoffe und der Geschmack erhalten. Dies hängt zum Teil von der Qualität und der Sorte ab. Man nimmt an, dass es heutzutage bis zu 1000 verschiedene Sorten gibt.
Schon immer ist der grüne Tee für seinen positiven Einfluss auf den menschlichen Körper bekannt. Die Blätter enthalten nahezu alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Zudem findet sich im Grüntee das anregende Koffein bzw. Teein. Im Allgemeinen soll die Pflanze die Gesundheit fördern und bei regelmäßigem Genuss des Tees sogar lebensverlängernd wirken.
DUFTBILD:
Der Duft des grünen Tees ist dezent und zart. Er überzeugt durch ein besonders feines Aroma und passt daher besonders gut zu allen blumigen und orientalischen Duftakkorden.  In Maßen ist der grüne Tee auch für männliche Parfums geeignet.
DUFTWIRKUNG:
Genauso wie als Getränk hat der grüne Tee auch als Duftnote eine positive Wirkung. Das angenehme Aroma erweckt den Körper zu neuem Leben. Die Teepflanze wird bereits seit Jahrhunderten zur Vorbeugung von verschiedensten Krankheiten eingesetzt. Damit wird ihr eine heilende Wirkung zugesprochen.


ROSE: "DIE KÖNIGIN DER BLUMEN"
Rosen (Rosa) gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), wobei dieser Gattung rund 250 Arten angehören. Die wunderschönen, zauberhaft duftenden Sträucher sind weit verbreitet und sehr beliebt. Sie werden bis zu vier Meter groß. Die mit Stacheln besetzten Sträucher tragen meist fünfzählige Blüten, die in roten bis weißen sowie gelben Farbtönen erstrahlen. Im Spätsommer reifen die Früchte der Rose, die Hagebutten, heran. Die Herstellung des Rosenöls findet ihren Ursprung in Persien. Das wertvolle ätherische Öl wird aus den Rosenblüten gewonnen, wobei eine Tonne der Blüten maximal 300g Rosenöl liefert. Doch nicht nur Rosenöl ist ein wertvolles Produkt der Rose; auch wohltuende Tees und Marmeladen können aus den Früchten der Pflanze hergestellt werden.
Den Namen „Königin der Blumen“ verdankt die Rose der griechischen Dichterin Sappho, die die Rose um 600 v.Chr. in einem Poem beschrieb:
Wie ein jungfräulich Erröten / zieht es durch die Lauben hin: „Oh, die Rose! - Ach die Rose“ / ist der Blumen Königin (Sappho von Lesbos)
Auch Kaiserin Josephine, die Gemahlin Napoleons I, hatte sich in die Pflanze verliebt und ließ mehrere Rosengärten anpflanzen. Die Rose, seit jeher ein Symbol der Liebe und der Freude.
DUFTBILD:
Der warm-weiche, harmonische Duft der Rose lädt zu gemütlichen Abenden zu zweit ein und lässt ein Parfum sinnlich wirken. Der betörende Duft macht dem Symbol der Liebe alle Ehre.
DUFTWIRKUNG:
Bereits im Mittelalter wurde die Rose in Klöstern angebaut und als Heilpflanze genutzt. Besonders die Früchte der Rosen, die Hagebutten werden zum Beispiel in Form von Tees zur Heilung von Erkältungen genutzt. Außerdem wird der Rose eine aphrodisierende und antiseptische Wirkung zugesprochen. Bei leichten Depressionen oder an kalten Wintertagen wirkt der Duft der Rose euphorisierend und entspannend.


PFIRSICH: "SYMBOL DER UNSTERBLICHKEIT"
Das rot-gelbe, mit samtigem Flaum überdeckte Steinobst, ist die Frucht des Pfirsichbaums und gehört zu der Familie der Rosengewächse. Sein Name stammt aus dem griechischen ab und bedeutet soviel wie „Apfel“. Der Pfirsich selbst, stammt allerdings aus China, wo er schon vor etwa 4000 Jahren bekannt war. Dort ist er das Symbol für die Unsterblichkeit.
Der bis zu acht Meter große Pfirsichbaum blüht bereits im Frühjahr, teilweise auch schon im Spätwinter, und ist dann übersät von rosaroten Blüten. Erst im Mittsommer reifen dann auch seine Früchte. Es gibt weiß- bis gelb und sogar rotfleischige Pfirsichsorten. Des Weiteren unterteilt man sie in steinlösend und nichtsteinlösend. Das ätherische Öl wird aus dem Kern des Pfirsichs gewonnen. Es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und bekannt für seine hautpflegenden, sanften Eigenschaften.
DUFTBILD:
Der fruchtig-süße und unverkennbare Duft des Pfirsichs eignet sich besonders gut für blumige und fruchtige Parfums, da er dem Parfum einen Hauch von Sommer verleiht.
DUFTWIRKUNG:
Hildegard von Bingen (Äbtissin im Mittelalter) empfahl die unreife Frucht samt Kern, die Wurzel, die Blätter und auch die Rinde des Pfirsichbaums zur Anwendung bei Kopfschmerzen, Gicht und tränenden Augen. Der Duft von Pfirsich soll ebenfalls gegen Kopfschmerzen helfen und den Körper anregen.


CRANBERRY:
Die Cranberry als Pflanze ist ein Busch mit kleinen, runden, roten Früchten. Die Blätter sind winzig und verbergen manchmal größere Früchte, die am Anfang des Reifeprozesses weiß sind, jedoch mit der Zeit ihre rote Farbe entwickeln. Cranberries blühen im Frühling. Sie wachsen in der kälteren Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde und sind besonders in Kanada und USA, wo sie angebaut werden, äußerst beliebt. Cranberry ist eine Beerenstrauchart in der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
DUFTBILD:
Der Duft, ist deutlich saurer und stechender als süß.